Petes Private Wetterstation Breinberg, Neumarkt am Wallersee,
Salzburg,
Austria
Eine
Alternative für Hobby-Wetterfrösche,
die nicht
über ein Solarstrahlungs-Messgerät verfügen:
(Ich verwende die folgende Methode zusätzlich
zum vorhandenen
Solarstrahlungs-Messgerät.)
Vereinfachte
Ermittlung der
Sonnenstunden
ohne Solarstrahlungs-Messgerät und
ohne
komplizierte Berechnungen
Benötigt werden nur zwei Thermometer.
Ein Thermometer misst ganz normal die Lufttemperatur im Schatten.
Das zweite Thermometer befindet sich an einer Stelle, wo es
von der Früh bis zum Abend von der Sonne beschienen werden kann,
idealerweise nicht im gebäudenahen Wärmestau sondern im Freien.
(Ein an der Hausmauer angebrachtes und von der Sonne beschienenes
Thermometer zeigt unrealistische Sonnentemperaturwerte.)
Wenn beide Thermometer ungefähr die gleiche Temperatur anzeigen,
kann angenommen werden, dass die Sonne nicht scheint.
Zeigt das "Sonnenthermometer" einen signifikant höheren Wert
als das "Schattenthermometer", darf Sonnenschein angenommen werden.
Da man nicht den ganzen Tag bei den Thermometern verbringen möchte,
ist es von enormem Vorteil, wenn die Möglichkeit besteht, die
Werte beider
Thermometer zu speichern bzw. in eine Grafik oder Tabelle zu übertragen.
Die folgende Grafik erfasst halbstündlich beide Temperaturwerte.
Die orange Kurve zeigt die jeweilige Schattentemperatur,
die gelben Balken geben halbstündlich die Sonnentemperatur wieder.

Immer dann, wenn der gelbe Sonnenbalken signifikant höher ist als die
organge Schattentemperaturkurve, entsteht sozusagen ein "Sonnenpunkt".
Am Ende des Tages werden die Sonnenpunkte zusammengezählt.
Bei halbstündlicher Messung dividiert man die Summe der Sonnenpunkte
durch zwei,
und BINGO - schon hat man die (ungefähre) Anzahl der Sonnenstunden
ermittelt.
Bei viertelstündlicher Messung und Registrierung würde man die Summe
durch vier
dividieren,
bei 20-minütlicher Messung dividiert man durch drei, bei
zehn-minütlicher Messung durch sechs.
Umso öfter pro Stunde gemessen und registriert wird, umso genauer ist
das Endergebnis.
Zu beachten: Befindet sich der
Sensor des Sonnenthermometers nach Regen oder Schneefall
in feuchtem bzw. vereistem Zustand, so wird dieses Thermometer auch
bei darauffolgendem Sonnen-
schein vorübergehend niedrigere Werte anzeigen. Dies ist auf die
Verdunstungskälte
zurückzuführen.
Während das Sonnenthermometer über keinen Strahlungs- und Regenschutz
verfügt,
sollte das Schattenthermometer normalerweise vor Strahlung und
Niederschlag geschützt sein.
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Diese einfache Messmethode liefert brauchbare Ergebnisse, vor allem
wenn man bedenkt, dass
sogar sehr teure Profi-Messgeräte (z. B. € 15.000) Messtoleranzen von
bis zu 10 % aufweisen können.
Übrigens: Das Prinzip der vergleichenden Messung mit zwei Sensoren
(einer im Schatten
und einer in
der Sonne) wird auch bei manchen sehr teuren professionellen
Solarstrahlungs-Messgeräten verwendet.
Allerdings handelt es sich in diesen Fällen um Solarsensoren.
Peter Schinwald, Mai 2021
www.pete.at/wetter
